18. Runde
SV druckmittel.at Gloggnitz : SV Sparkasse Leobendorf 2:2 (1:1)

SV druckmittel.at Gloggnitz: 01 Dominik Sulzer, 13 Gerald Peinsipp  , 22 Daniel Rosenbichler, 07 Mathias Gruber  ⚽ (81.: Amin Mahmoudi), 08 Raphael Pirollo (78.: Erik Csaba Burai), 10 Ömer Özbek, 18 Sanel Soljankic  , 23 Marc Ortner, 26 Raphael Holzhauser, 09 Patrick Handler, 19 Josef Pross⚽

SV Sparkasse Leobendorf: 21 Maximilian Sulek, 05 Michael Lechner, 06 Robert Bencun, 18 Fabian Hauer (72.: Abdul Barut), 23 Mario Pavelic  , 25 Armin Pester  , 11 Oliver Pranjic  ⚽⚽, 19 Marco Hofer (64.: Bernhard Hahn), 22 Luka Mirkovic (76.: Thomas Stift), 24 Manuel Botic, 09 Aleksandar Cvetkovic

Tore: 0:1 Oliver Pranjic (27.), 1:1 Josef Pross (30.), 2:1 Mathias Gruber (67.), 2:2 Oliver Pranjic (85.)
Gelbe Karte: 25.: Gerald Peinsipp(Foul) , 35.: Armin Pester(Unsportl.) , 40.: Mathias Gruber(Foul) , 86.: Oliver Pranjic(Unsportl.) , 88.: Mario Pavelic(Foul) , 90+1.: Sanel Soljankic(Kritik)
Rote Karte:
Gelb-Rote Karte:
Krammer-Arena, in Gloggnitz Mittwoch, 26. März 2025 um 19:00, Maximilian Fischer, 350

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Kein Elfer, zwei Ausschlüsse: Am Ende war Gloggnitz stinksauer
Bericht von Malcolm Zottl

Beim 2:2 gegen Leobendorf stand Schiedsrichter Maximilian Fischer mehrmals im Blickpunkt. Für Gloggnitz wurde er zur Persona non grata. Der Hauptkritikpunkt: Ein nicht gegebener Elfer in der letzten Minute.
Gloggnitz - Leobendorf 2:2. Beide warteten im Frühjahr noch auf den ersten Sieg. Beide brauchten im Abstiegskampf Zählbares, Gloggnitz um nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren, Leobendorf um sich etwas Luft zu verschaffen. Zunächst waren beide Mannschaften aber vor allem auf Sicherheit bedacht. In den ersten Minuten spielte sich fast alles zwischen den beiden Strafräumen ab. Den ersten Abschluss fanden die Gäste vor. Gloggnitz-Goalie Dominik Sulzer servierte beim Herausspielen Marco Hofer die Kugel, der schoss aus der zweiten Reihe über das Tor.

In den Minuten danach wurde es strittig. Zuerst traf ein Leobendorfer beim Klärungsversuch Daniel Rosenbichler im Hüftbereich. Schiedsrichter Maximilian Fischer ließ die Szene weiterlaufen, gab keinen Elfmeter. Wenige Augenblicke später zeigte der Referee auf der anderen Seite auf den Punkt. Leobendorf chippte einen Freistoß über die Mauer. Gerald Peinsipp köpfelte weg, drückte Armin Pester dabei zu Boden. Ein strittiger Pfiff, aber vertretbar. Oliver Pranjic schickte Sulzer ins falsche Eck. Leobendorf führte und Gloggnitz war erstmals fuchsteufelswild.

Gloggnitz übernimmt das Kommando
Mt der Wut im Buch gelang es den Hausherren mehr Druck zu entwickeln. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Mathias Gruber setzte sich über die linke Seite durch, passte in den Rückraum und Josef Pross donnerte den Ball flach ins lange Eck. Gloggnitz hatte danach bis zur Pause etwas mehr vom Spiel, gefährlich wurde es auf beiden Seiten nicht mehr.

In der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn wurde aus den leichten Vorteilen eine drückende Überlegenheit. Nach einem Pass in die Tiefe scheiterte Pross im Eins-gegen-Eins an Leobendorf-Schlussmann Maximilian Sulek. Nach einem hohen Ball über die Abwehr versuchte es Pross mit einem Fallrückzieher, dieser landete am oberen Tornetz. Sekunden später versuchte es Rosenbichler aus der Distanz. Der Abschluss rollte am rechten Eck vorbei.

Gruber sorgt für die verdiente Führung
Es folgte eine riesige Doppelchance. Handler leitete über links ein. Pross legte in der Mitte noch einmal quer. Rosenbichler schloss zu zentral auf Sulek ab, bekam den Abpraller noch einmal und schoss den Ball in den Nachthimmel. Gloggnitz machte aus seinen Chancen viel zu wenig, doch gerade als Leobendorf wieder etwas besser in die Gänge kam, schlugen die Hausherren zu. Nach einer Holzhauser-Ecke war Mathias Gruber an der zweiten Stange völlig blank und musste nur mehr einköpfeln. Gloggnitz hatte das Spiel gedreht. Die Führung war völlig verdient.

Pranjic rettet mit Traumtor einen Punkt
Danach hatten die Heimischen alles im Griff, waren zwar nicht mehr so gefährlich, aber Leobendorf konnte auch nicht zusetzen. Bei einer Flanke hatten die Gäste Glück. Michael Lechner bekam den Ball an die Hand, doch Fischer war's für einen Elferpfiff zu wenig. Für Leobendorf gab's wenig später einen Freistoß. Pranjic schoss aus rund 35 Metern direkt aufs Tor. Die Flugkurve war unangenehm. Schlussmann Sulzer unterschätze den Ball und konnte dann nur noch zuschauen, wie er einschlug - 2:2.

Es war schon zu diesem Zeitpunkt Abstiegsdrama pur, doch der finale Akt sollte noch folgen. Mit Ablauf der regulären Spielzeit verunglückte Leobendorf-Keeper Sulek ein Abschlag völlig. Erik Burai, der Winterneuzugang gab ab Minute 78 sein Debüt für Gloggnitz, lief alleine auf das Tor, versuchte Sulek zu umkurven und wurde von diesem von den Beinen geholt. Ein klarer Elfmeter dachten fast alle, doch Fischer beurteilte die Szene anders.

Emotionen gehen hoch: Zwei Ausschlüsse gegen Gloggnitz
Gloggnitz verstand die Welt nicht mehr. Es folgten heftige Diskussionen mit Schiedsrichter Fischer und Linienrichter Gürsel Ak. Sanel Soljankic brannten dabei die Sicherungen durch. Zuerst sah er Gelb wegen Kritik, dann Gelb-Rot. Wenige Augenblicke später war das Spiel vorbei. Unter der Begleitung der Ordner ging es für das Schiedsrichterteam in die Kabine. Vorher gab es aber auch noch den Roten Karton für Gloggnitz-Coach Stössl, der Richtung Schiedsrichter geeilt war und auch Soljankic musste von seinen Mitspielern noch einmal zurückgehalten werden.

Stimmen zum Spiel
Leobendorf-Trainer Lukas Fürhauser: „Wir haben uns das ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Wir haben uns mit der Führung von unserem Plan wegbewegt. Wir bekommen dann ein Tor, das wir uns quasi selber schießen und so ist dann Verunsicherung in der Mannschaft, durch die ausbleibenden Ergebnisse, schon die ganze Saison über. Gloggnitz hat viel investiert und so sind wir da ein bisschen ins Hintertreffen geraten. Wenn du bis zur 85. Minute dann 1:2 hinten bist und noch mit einem Standard ausgleichst, ist es natürlich ein gewonnener Punkt. Oli (Pranjic, Anm.) hat heute seine Qualität bei Standards aufblitzen lassen. Deshalb hat er maßgeblichen Anteil an dem Punkt, aber ich muss sagen wir haben viele Standards von Gloggnitz auch gut wegverteidigt. Da haben sie überragende Qualität mit Raphael Holzhauser.“

„Ob es am Schluss ein Elfer war, ist es schwer zu sagen. Das muss man sich dann in Ruhe noch einmal anschauen auf einen größeren Bildschirm als am Handy. Wenn der Tormann den Ball berührt hat, hat der Schiedsrichter richtig entschieden, wenn er ihn nicht berührt hat, hat er nicht richtig entschieden, das gilt es zu analysieren. Ich verstehe natürlich die Emotionen von Gloggnitz nach so einer Partie. Aber mich jetzt hinstellen und so etwas entscheiden, kann ich nicht. Dafür ist der Schiedsrichter da, der hat eine Entscheidung am Spielfeld getroffen.“

Gloggnitz-Trainer Edi Stössl: „Es schmerzt sehr. Wir haben uns einiges vorgenommen. Wir wollten heute voll punkten daheim. Wir sind richtig gut aufgetreten. Erste Hälfte haben wir noch ein bisschen gebraucht. Wir haben ein bisschen was versucht. Das hat die Mannschaft aber super umgesetzt. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt, sind zu Chancen gekommen. Das ist vielleicht das Einzige, was wir uns vorwerfen können, dass wir die Chancen nicht ausgenutzt. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Wir sind 0:1 hinten, dann sieht man, dass die Mannschaft lebt, dass sie einen Charakter und einen Siegeswillen hat. Wir drehen die Partie überragend, kriegen dann einen Tausendguldenschuss.“

Dann ist halt die Szene in der 90. Minute. Sämtliche Zuschauer von uns und auch der Gegner hat's so kommentiert, dass das ein ganz klarer Elfmeter war. Es waren drei Entscheidungen, die gegen uns waren, dann muss ich vielleicht auch einmal eine für uns pfeifen.“

Quelle: noen.at/meinfussball