8. Runde
SG Kremser SC / Rehberg KM I : SV Sparkasse Leobendorf 2:1 (2:1)

SG Kremser SC / Rehberg KM I: 01 Christoph Riegler, 04 Fabian Eggenfellner, 05 Thomas Alexiev, 06 Florian Bauer, 24 Tobias Messing  , 10 Marcel Pemmer   ,17 Hakan Gökcek (88.: Julian Kolm), 20 Matthäus Halmer  , 21 Paolo Jager (61.: Florian Sittsam), 23 Leo Vielgut⚽ (80.: Simon Temper), 77 Dominik Starkl⚽ (61.: Thomas Gurmann)

SV Sparkasse Leobendorf: 01 Lukas Schwaiger, 05 Michael Lechner (85.: Philipp Klein), 06 Robert Bencun, 18 Fabian Hauer (85.: Abdul Barut), 23 Thomas Bartholomay, 08 Sascha Viertl (15.: Luka Mirkovic), 10 Marco Sahanek, 11 Oliver Pranjic⚽, 13 Bernhard Hahn, 19 Marco Hofer (77.: Oliver Kruder), 09 Benjamin Mustafic

Tore: 1:0 Dominik Starkl (5.), 2:0 Leo Vielgut (19.), 2:1 Oliver Pranjic (26.)
Gelbe Karte: 40.: Tobias Messing(Foul) , 66.: Matthäus Halmer(Foul) , 80.: Marcel Pemmer(Unsportl.) , 83.: Jochen Fallmann(Kritik)
Rote Karte:
Gelb-Rote Karte: 87.: Marcel Pemmer(Kritik)
in Krems/ Stadion Freitag, 20. September 2024 um 20:15, Gheorghe Adrian Enachi, 512

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Starkl-Premierentreffer bringt Krems auf die Siegerstraße
Bericht von Franz Aschauer und Dominik Siml


Ein Blitzstart bescherte dem Kremser SC einen wohltuenden NÖ-Derbysieg gegen Leobendorf. Für Verwunderung sorgte in der Schlussphase der Schiedsrichter, der die Gastgeber bei etlichen Entscheidungen benachteiligte.
Sowohl der Kremser Sportclub als auch der SV Leobendorf waren vor der Saison als Mitfavoriten um den Titel gehandelt worden. Beide Vereine wurden diesen Erwartungen bisher aber nicht gerecht und rangierten vor dem direkten Aufeinandertreffen mit sechs bzw. sieben Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle. Von etwaiger Verunsicherung war aber zumindest bei den Gastgebern in der Anfangsphase nichts zu spüren.

Dominik Starkl erwischte bei seinem Startelfdebüt für den KSC einen Traumauftakt. Tobias Messing erkannte auf der linken Seite einen Umschaltmoment perfekt und sprintete auf die Leobendorfer Abwehr zu, die Starkl etwas aus den Augen verloren hatte. Messings Pass fand die Lücke und der im Sommer heimgekehrte Ur-Kremser beförderte den Ball mit dem ersten Kontakt aus rund 13 Metern in die Maschen.

Nach 15 Minuten musste Leobendorf den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Mittelfeld-Routinier Sascha Viertl konnte das Spiel wegen muskulärer Probleme nicht fortsetzen, für ihn kam Luka Mirkovic in die Partie. Nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung leitete ein Ballverlust des 21-Jährigen im Spielaufbau den zweiten Kremser Treffer ein. Die Gastgeber fingen einen Pass von Mirkovic rund 30 Meter vor dem Tor ab, der Ball sprang zu Leo Vielgut, der plötzlich die „Autobahn“ vor sich hatte und völlig unbedrängt Meter machen konnte. Der Sommer-Neuzugang schloss an der Strafraumgrenze überlegt ins kurze Eck ab, Leobendorf-Keeper Lukas Schwaiger konnte dem Ball nur noch hinterhersehen.

Pranjic verkürzt per Kopf
Erst nach dem zweiten Gegentreffer schien die Schockstarre aus den Körpern der Gäste zu weichen. Benjamin Mustafic kam in Minute 21 nach einer Hereingabe von der linken Seite per Kopf zur ersten großen Chance, KSC-Keeper Christoph Riegler war bei dem unangenehmen Boden-auf-Ball aber zur Stelle. Wenige Augenblicke später konnte der Kremser Schlussmann den Einschlag dann nicht mehr verhindern. Ein Corner von der rechten Seite fand am kurzen Eck den Kopf von Oliver Pranjic, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, einzunicken. „Dann war die Partie wieder offen“, wusste SVL-Coach Lukas Fürhauser.

Nach dem Anschlusstreffer entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Starkl vergab in Minute 28 nach Vielgut-Freistoß von der linken Seite per Kopf eine hervorragende Gelegenheit, den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herzustellen. Rund zehn Minuten vor dem Pausenpfiff konnte Schwaiger eine Kremser Eckball-Bogenlampe von der linken Seite nicht festhalten. Der aufgerückte Rechtsverteidiger Thomas Alexiev versuchte es akrobatisch per Seitfallzieher, traf aber nur das Außennetz. Die absolute Schlussphase des ersten Durchgangs gehörte schließlich den Gästen, die einmal aus kürzester Distanz und einmal aus der Ferne am starken Riegler scheiterten.

Die zweite Hälfte begann für die Gastgeber denkbar ungünstig. Alexiev spielte nach einem langen Ball im eigenen Strafraum einen Rückpass auf Riegler, der den Ball aufnahm anstatt abzuschlagen. Schiedsrichter Gheorge Adrian Enachi gab korrekterweise einen indirekten Freistoß für Leobendorf. Oliver Pranjic versuchte es aus linker Position an der Fünfmeterlinie mit einem Flachschuss aufs lange Eck, der Ball wurde aber von einem der entgegensprintenden Kremser geblockt.

Wenige Chancen, einige Schiri-Aufreger
Danach verlor die bis dahin attraktive Begegnung deutlich an Fahrt. Abschlusschancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Erst in Minute 68 kam es zur nächsten Torannäherung. Hakan Gökcek eroberte auf der linken Seite den Ball und legte entlang der 16er-Linie auf den eingewechselten Thomas Gurmann quer. Der Youngster konnte Leobendorf-Keeper Schwaiger im Eins-gegen-Eins-Duell aber nicht in die Knie zwingen.

In der Schlussphase pfiff sich Referee Enachi ins Rampenlicht. Der Unparteiische interpretierte nahezu jeden Defensiv-Zweikampf der Gastgeber als Foulspiel, während Leobendorfer Abwehraktionen mit intensivem Körpereinsatz zumeist weiterliefen. Zudem blieb Enachis Pfeife in Minute 86 stumm, als ein Gäste-Verteidiger den Ball gemäß Beobachtung der Kremser Bank mit der Hand auf Keeper Schwaiger zurückspielte. KSC-Trainer Jochen Fallmann konnte seinen Ärger schon zuvor nicht mehr runterschlucken und kassierte eine Gelbe Karte, Marcel Pemmer wenige Augenblicke später auf dem Feld eine Gelb-Rote Karte wegen Kritik.

Am Ergebnis änderte sich trotz der irritierenden Spielleitung in der Schlussphase nichts mehr. Eine gute Chance auf den dritten Kremser Treffer ließ in Minute 82 Gökcek liegen, er traf nach schönem Steilpass von Gurmann von der rechten Seite nur das Außennetz. Unmittelbar vor dem Beginn der Nachspielzeit verpasste dann der aufgerückte Innenverteidiger Robert Bencun die letzte Gelegenheit auf den Lucky Punch. Sein Volleyschuss aus rund 16 Metern ging hauchdünn übers Tor.

Stimmen zum Spiel
Michael Ettenauer, Sportlicher Leiter des Kremser SC: „Wir sind richtig gut in die Partie reingekommen und haben bis zum Anschlusstreffer extrem dominiert. Ich glaube, das war unsere stärkste Phase in der bisherigen Saison. Das 1:2 war dann ein schöner Nackenschlag für uns. Es ist bis zum Schluss eng geblieben. In der Schlussphase war jede 50:50-Entscheidung des Schiedsrichters beim Gegner. Das hat sich angefühlt als würden wir mit noch einem Mann weniger spielen.“

Leobendorf-Trainer Lukas Fürhauser: „Bitter. Es hätte keine Niederlage sein müssen. Aktuell fehlt uns auch ein bisschen das Spielglück. Er (Krems-Keeper Christoph Riegler, Anm.) hat ihnen den Sieg festgehalten.“

Quelle: noen.at/meinfussball